IPHIGENIE IM TRAUERLAND (UA)
nach „Iphigenie im Tauerland“ von Euripides
Text & Regie Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme Zezo Dinekov
Musikkomposition Herbert Mitschke
Videoinstallation John David Seidler
Das Deutsch-Griechische Theater präsentiert im Herbst dieses Jahres die erfolgreiche Inszenierung „Iphigenie im Trauerland“ nach Euripides diesmal an einem besonderen Ort, in der Lutherkirche Köln Südstadt. Die Uraufführung wurde konzipiert und inszeniert von Kostas Papakostopoulos.
Trauerland, ein Alptraumland! Eine schreckliche Seuche ist ausgebrochen mit unermesslichen Folgen für das ganze Volk. Die Triage als trauriges Verfahren im verzweifelten Kampf gegen das Virus fordert ihre Opfer: Fremde, Alte und Kranke – der „unproduktive“ Teil der Bevölkerung. Iphigenie, eine Fremde, muss als Pflegerin im Tempel der Göttin Artemis – einem Krankenlager – pausenlos über menschliches Leben entscheiden. Voller Kummer sehnt sie sich nach der weit entfernten Heimat, nach dem geliebten Bruder Orest, nach der verlorenen Freiheit. Die unerwartete Erscheinung von Orest weckt neue Hoffnung. Der Überlebenswille führt die beiden Geschwister zu der gewagten Entscheidung aus dem Trauerland zu fliehen. Doch wie die zahlreichen Überwachungsmechanismen des Landes überlisten? Ein Land, dessen oberste Prämisse es ist, verantwortungsvoll für die Bürger zu sorgen. Ein Land, gezwungen immer wieder neu zu entscheiden zwischen Gesundheit, Sicherheit und Freiheit.
Papakostopoulos‘ neue Fassung reduziert die Personen aus Euripides Tragödie vor allem auf die zwei Protagonisten Iphigenie und Orest sowie auf die sogenannte Stimme des Staates. Die beiden Geschwister verkörpern den Wunschtraum aller jungen Menschen nach Sinnlichkeit, Nähe und letztendlich nach Freiheit.
Herbert Mitschkes Musikkomposition und die Videokulissen von John David Seidler schaffen einen mythischen Bild- und Klangraum, in dem sich die zwei Protagonisten wiederfinden und gemeinsam auf eine riskante Reise Richtung Freiheit begeben. Kann den beiden Geschwistern das Unmögliche gelingen?
Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Wissenschaft und Kultur NRW