2014

SCHUTZFLEHENDE
von Kostas Papakostopoulos
nach Aischylos
Eine Uraufführung des Deutsch Griechischen Theaters in Koproduktion mit dem Theater im Bauturm.
Premiere: 17. Oktober 2014, Theater im Bauturm.

Konzeption & Regie: Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme: Ulrike Mitschke
Musikkomposition: Herbert Mitschke
Dramaturgie: Florian Meyer
Licht: Julia Marx

Wir können nicht anders.
Wir können nicht wieder zurück.
Wir haben viele Menschen im Elend gelassen um etwas Besseres zu finden.

Pressestimmen

Regisseur Kostas Papakostopoulos mischt die antike Tragödie des Aischylos mit Texten, für die er Flüchtlinge interviewt hat. Die Montage von Alt und Neu ist ein Markenzeichen des Deutsch Griechischen Theaters – und wirkt hier besonders homogen. Es gelingen aussagekräftige Momente. … Humor, Emotionalität, Zynismus und Ernst halten sich gut die Waage.
Kölner Stadtanzeiger, 21.10.2014

Die Inszenierung kann und will sich wohl auch nicht anheischig machen, den im Moment wieder sehr brisanten Themenkomplex politisch analysierend auszuschöpfen. Aber sie führt die antiken Bootsflüchtlinge doch sehr schmerzhaft vor Augen. Dass Papakostopoulos kein tränenreiches Melodram offeriert, sondern den Abend mit komödiantischen Akzenten auflockert, ist eine große Stärke der Aufführung.
Theaterpur, Oktober 2014

Aktuell wie nie zuvor wirkt das Werk „Die Schutzflehenden“ von Aischylos in der neuen Inszenierung von Kostas Papakostopoulos. Das Deutsch Griechische Theater hat eine lange Tradition in der Darstellung antiker Dramen, die mit modernen Elementen bereichert werden. Träume, Hoffnungen, Trauer, Freude und Humor wechseln sich auf der Bühne stetig ab. Der Ton zynisch, kritisch, sarkastisch.
Deutsche Welle, 24. Oktober 2014

Zum starken Abschluss des diesjährigen Welt-Theater-Festivals bei Art Carnuntum hat Piero Bordin das deutsch-griechische Theater ins Amphitheater nach Petronell gebracht – mit einer Produktion, die beklemmenden Gegenwartsbezug aufweist. … Wie das in neunzig Minuten und mit relativ schlichten Mitteln gelingt, ohne betuliche Correctness aufkommen zu lassen, lässt hoffen, dass politisch und humanitär engagiertes Theater ja doch noch Überlebenschancen hat. … Fazit: Die überaus beeindruckende Umsetzung eines aktuellen und brisanten Themas.
NÖN.at, 13.07.2015

Mit einprägsamen Bildern beginnt Kostas Papakostopoulos’ Bearbeitung der „Schutzflehenden“ des Aischylos, mit der das Deutsch Griechische Theater Köln bei der Art Carnuntum gastiert. An die Stelle des antiken Chores lässt er Individuen treten – mit enormer physischer Präsenz Terja Diava, Stephanie Meisenzahl und Elisabeth Pleß –, und webt in den Text aktuelle Zitate, ohne den Strukturen des Originals untreu zu werden. … Die Umsetzung beeindruckt durch Humor, mit dem der Regisseur jedes Betroffenheitstheater vermeidet.
Kurier, 13.07.2015

Diese „Schutzflehenden“ bilden jedenfalls in ihrem politischen, zeitbezogenen und engagierten Impetus einen starken und beeindruckenden Kontrast zum sonstigen sommerlichen Klamaukgewusel. Schade, dass sie nur ein einziges Mal zur Aufführung gelangten.
Salzburger Nachrichten, 13.07.2015

Der Plot erhält derart evidenten Bezug zur dramatischen Flüchtlingsthematik unserer Tage. Papakostopoulos hat die Chorpassagen des antiken Werks mit Originalzitaten heutiger Flüchtlinge, aber auch behördlicherseits verwoben. Das geht ganz ohne zeigefingerndes Moralisieren ab und bewegt durch die schlichte Authentizität von Aussagen im O-Ton. … Immerhin bekommt man hierzulande gelegentlich auch noch Theater mit klarer Haltung zu sehen.
Wiener Zeitung, 12.07.2015

So werden hier, nicht weit vom einstigen Verlauf des Eisernen Vorhangs, in einem weißen Zelt, wie es derzeit als Symbol für die politischen Defizite im Umgang mit Asylsuchenden steht, die wahren Dramen der Gegenwart spürbar.
Der Standard, 13.07.2015

Die Geschichte von der Flucht der Danaiden aus Ägypten in die neue Heimat Europa wurde vom prominenten griechischen Regisseur Kostas Papakostopoulos in packendes Gegenwartstheater über die in Griechenland landenden Flüchtlingsscharen verwandelt.
Krone Zeitung, 12.07.2015